Foto: Jakob Harnisch

Das Betriebsfeld

Das Eisenbahn-Betriebs- und Experimentierfeld (EBuEf) ist eine Einrichtung des Fachgebiets Bahnbetrieb und Infrastruktur der Technischen Universität Berlin.

Es bietet die Möglichkeit, nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern dieses Wissen auch praktisch zu erproben und zum Beispiel Studierende eigene Erfahrungen sammeln zu lassen, was in Stellwerken der echten Bahn in der Regel nicht möglich ist.

Das EBuEf setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:

Das Eisenbahn-Betriebs- und Experimentierfeld des Fachgebiets Schienenfahrwege und Bahnbetrieb stellt einen außergewöhnlichen – und vor allem sehr lehrreichen – Praxisbezug dar. Während im Bereich des Straßenverkehrs der alltägliche Betrieb problemlos gelebt werden kann, ist dies für das komplexe System Eisenbahn sonst kaum oder gar nicht möglich.

Zugang zu sicherungstechnischen Anlagen wie Stellwerken und Betriebszentralen ist nur in sehr geringem Umfang im Rahmen von Praktika und Exkursionen möglich. Dabei beschränkt sich die Erfahrung auf das Anschauen der Praxis. Anfassen ist (aus verständlichen Gründen) im laufenden Betrieb nicht erlaubt.

Ähnlich wie der Flugsimulator am Institut für Luft- und Raumfahrt stellt das EBuEf somit eine hervorragende Möglichkeit für die Studierenden und externe Gäste dar, realitätsnahen Einblick in den Eisenbahnbetrieb und die Eisenbahnsicherungstechnik, aber auch in die Betriebs- und Systemplanung zu gewinnen.

Modellbahnromantik an der Universität?

Zwar schlagen die Herzen vieler Modelleisenbahner schneller, wenn sie das Betriebsfeld betreten; mit Eisenbahnromantik hat das EBuEf jedoch nur am Rande zu tun. Wie der Name schon andeutet, dient die Anlage allein der Simulation des Eisenbahnbetriebs.

Die maßstabsgetreue Modellbahnanlage ist das Ausgabemedium für die originalgetreue Leit- und Sicherungstechnik. Die Stellwerke und die dem Betrieb zugrunde liegenden Betriebstechnologien bilden das Herzstück des EBuEf – nicht die Modellbahn. Prinzipiell könnte diese auch durch eine reine Computersimulation ersetzt werden, was allerdings weitaus abstrakter und für den Bediener weniger (be)greifbar wäre.

Landschaften, Bäume und Häuser sucht man auf der Anlage deswegen vergeblich. Der Begründer des alten Lehrstellwerks, Prof. Dr.-Ing. Ewald Graßmann, sagte seinerzeit: 

Wenn es nach mir ginge, verkehrten auf dieser Anlage rollende Briketts, damit der Student nicht von dem eigentlichen Gegenstand seines Studieninteresses abgelenkt wird: der Funktion der Sicherungssystematik.

Deswegen gibt es auch heute noch nur die Stellwerksgebäude auf der Anlage; wer mehr sehen möchte, dem legen wir Schauanlagen wie das Hamburger Miniaturwunderland ans Herz.

Auch wenn sich der Eindruck gelegentlich bei manchen Besuchern aufzudrängen scheint, handelt es sich bei unseren Stellwerksanlagen übrigens keineswegs um museale Technik: Abgesehen von unserem EZMG-Stellwerk, das in Deutschland nur noch sehr selten anzutreffen ist, sind alle anderen Bauformen im Netz der Deutschen Bahn noch in großem Umfang im Einsatz. Mechanische Stellwerke sind trotz des Modernisierungsprozesses der vergangenen Jahrzehnte nach wie vor ein sehr häufig anzutreffender Typ.